Die Verborgenen Lande Wiki
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Franz von Schwarzenstein ist Mitte des 16. Jh. Herzog von Schwarzenstein, das in der böhmischen Mark liegt. Er ist ein treuer Vasall des Kaisers und unbeirrbarer Katholik.

Als die Fürsten der Hohen Lande sich der reformierten Konfession zuwenden, im Ritterkrieg gegen den Kaiser kämpfen und unterliegen, wird jenen, die reichsunmittelbare Adlige sind, die Reichsunmittelbarkeit entzogen. Der Herzog von Schwarzenstein erhält die Grafschaften Steinburg, Eichgau, Oberwengland und Sachstal 1526 als kaiserliches Lehen, obwohl seine Stammlande weit davon entfernt sind. Er hat keine Ahnung, wie schwer die Bauern in den Hohen Landen um ihre Ernten ringen müssen und verlangt die gleichen Abgaben, die ihm auch seine böhmischen Bauern liefern müssen.

Nachdem herzogliche Steuereintreiber mehrere Jahre hintereinander die Bauern drangsalieren und einige auch töten, reisen Ralf von Steinburg und Reinhold von Oberwengland 1535 zum Herzog, um ihm die Lage begreiflich zu machen. Sie selbst dürfen gegen die herzoglichen Steuereintreiber nicht vorgehen, weil ihnen auch die Hohe Gerichtsbarkeit entzogen wurde. Herzog Franz hört sie an, erklärt aber, er werde auf nichts verzichten und für jedes Fuder, das zu wenig geliefert werde, überzählige Bauernkinder töten lassen, denn das seien unnötige Fresser. Die vier Grafen der Hohen Lande führen Klage vor dem Reichsgericht, aber weil sie wegen ihrer Beteiligung am Ritterkrieg als vorbestraft gelten und obendrein Protestanten sind, weist das Reichsgericht ihre Klage als unzulässig ab.

Franz von Schwarzenstein lässt die vier Grafen auf dem Rückweg in ihre Grafschaften verhaften und nach Schwarzenstein bringen, wo sie übel misshandelt werden. Er droht ihnen mit dem Tod, wenn sie je wieder versuchen sollten, ihn beim Kaiser anzuschwärzen. Graf Ralf bleibt am längsten in Schwarzensteins Gewahrsam, der zudem nicht glauben will, dass es in Steinburg nichts zu holen gibt. Ralf erleidet bei den häufigen Folterungen einen Gedächtnisverlust. Als er 1540 endlich nach Steinburg zurückkehrt, ist er ein gebrochener Mann, der sich nun auch nicht mehr an den Felsentresor erinnern kann, geschweige denn an den Zugang dorthin.

1541 sieht sich Franz von Schwarzenstein erneut mit einer Klage des Grafen von Steinburg vor dem Reichsgericht konfrontiert. Er will den Prozess dadurch verhindern, dass er Eberhard, Ralfs älteren Sohn und Erben, als Geisel nimmt, aber der knapp achtzehnjährige Eberhard ist ein guter Kämpfer und kann die Schergen des Herzogs mithilfe der Malteserritter des Bischofs von Wachtelberg festsetzen. Mit dem Bischof von Wachtelberg als Zeugen mit gutem Leumund für die Verfehlungen des Herzigs von Schwarzenstein kann Ralf, der zur katholischen Konfession zurückgekehrt ist, den Prozess gewinnen. Die Liste der Vergehen Schwarzensteins ist lang. Das Reichsgericht erkennt auf Machtmissbrauch des Herzogs, der seiner Ämter enthoben wird. Steinburg wird erneut reichsunmittelbare Grafschaft.

Das Herzogtum Schwarzenstein wird einem anderen Fürsten übergeben, der allerdings mit dem abgesetzten Herzig Franz nahe genug verwandt ist, um den Hass gegen den Grafen von Steinburg und später den Fürsten von Wengland aus diesem Hause bis in die Neuzeit zu erhalten.

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